banner
Home > Feuerwehr > Einsätze > Einsätze 2011 > Brandeinsatz, Dachstuhlbrand, Lorch Wisperstraße am 11.11.2011

Brandeinsatz, Dachstuhlbrand, Lorch Wisperstraße am 11.11.2011

Presse: Wiesbadener Kurier

Doppelte Brandstiftung in Lorch?


Polizei will Verbindung nicht ausschließen
13.11.2011 13:20 Uhr - LORCH

Von Bernd Minges

Die Feuerwehren hatten am vergangenen Freitagabend gerade den Brand in der Wisperstraße gelöscht, da kam kurz vor Mitternacht schon der nächste Alarm, berichtet Stadtbrandinspektor Michael Muno. Ein Bewohner Niederheimbachs hatte von der gegenüberliegenden Rheinseite einen weiteren Feuerschein in Lorch entdeckt und sofort gemeldet. Im Oberweg hinter der Kirche St. Martin brannte der Dachstuhl eines Gebäudes, das zeitweise als Ferienhaus genutzt wird und zu diesem Zeitpunkt unbewohnt war. Personen kamen in beiden Fällen nicht zu Schaden. Das Haus in der Wisperstraße steht nach Angaben von Bürgermeister Jürgen Helbing schon seit einigen Jahren leer. Es gehöre einer Erbengemeinschaft. Zurzeit sei die Zwangsvollstreckung angeordnet.

Bei den Löscharbeiten am Haus in der Wisperstraße, das in unmittelbarer Nähe der Brücke steht, seien mehrere Brandherde festgestellt worden, so die Polizei. Sie hat Hinweise auf eine Brandstiftung. Da die Entfernung zum Brand im Oberweg nur rund einen Kilometer betrage, könne ein Tatzusammenhang nicht ausgeschlossen werden.

Feuer hätte sich auf das Stadtzentrum ausdehnen können

Es habe sogar die Gefahr bestanden, dass das Feuer sich auf das gesamte Stadtzentrum ausdehne, sagt Bürgermeister Helbing. Der Feuerwehr Lorch, die von Einsatzkräften aus Lorchhausen, Wollmerschied und Rüdesheim unterstützt wurde, sei es gelungen, ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus zu verhindern. Danach kam noch Verstärkung aus Ransel und Espenschied sowie vom Feuerwehr-Stützpunkt Rüdesheim, so Stadtbrandinspektor Muno. Außerdem stand noch der Atemschutz-Gerätewagen aus Eltville in Bereitschaft. Denn nach dem ersten Einsatz seien Fahrzeuge und Ausrüstung nicht mehr voll einsatzbereit gewesen, sagte Muno.

Das Haus in der Wisperstraße, das nach Angaben der Polizei erst kürzlich auf einen Wert von 22.000 Euro geschätzt wurde, brannte beim Eintreffen der Feuerwehr bereits bis zum Dach. Auch im Oberweg schlugen die Flammen schon aus dem Einfamilienhaus, als die Einsatzkräfte anrückten. Es sei zwar ein frei stehendes Gebäude, so der Stadtbrandinspektor, aber wegen der engen Bebauung und der Nähe zum Ortskern habe höchste Gefahr bestanden.

Rund 100 Aktive im Einsatz

Die Feuerwehr musste eine Wasserversorgung vom Rhein aufbauen und darauf warten, bis ein Mitarbeiter der Süwag den Strom abgestellt hatte. Eine Oberleitung auf dem Dach sei immer ein großes Risiko bei den Löscharbeiten. Die Polizei schätzt den Schaden zunächst auf 30.000 Euro.Nach Angaben Munos waren rund 100 Aktive im Einsatz. Das Zusammenspiel der Wehren habe gut geklappt.

Wie die Polizei liegt es auch für Bürgermeister Helbing nahe, dass Brandstifter am Werk waren. Er erwähnt in diesem Zusammenhang, dass es Gruppen gebe, die randalierend durch die Stadt ziehen.