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Vorbildliche Arbeit in Wollmerschied

Landrat Albers zeichnet Sportgemeinschaft mit Ehrenamtspreis aus / Lob für engagierte Bürger

RHEINGAU-TAUNUS Zum Tag des Ehrenamts hat Landrat Burkhard Albers (SPD) erstmals den Ehrenamtspreis in den Bereichen Sport, Musik und Soziales verliehen. Zudem wurden die ersten 47 Ehrenamtskarten im Rheingau-Taunus-Kreis ausgegeben. Mit über 40 Prozent Bürgern, die sich engagieren, liege der Landkreis über dem Bundesdurchschnitt, stellte Albers bei der Begrüßung der Gäste im Bad Schwalbacher Kreishaus fest. Das Ehrenamt habe viele Gesichter: es mache Freude, koste Zeit und Nerven und schenke trotzdem vielen, die es ausüben, Zufriedenheit. Das Gemeinwesen könne auf das Ehrenamt nicht verzichten. Ehrenamtliche Helfer gebe es in Kindergärten, Schulen und Altenheimen, bei den Feuerwehren, dem Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk, in unzähligen Vereinen und Selbsthilfegruppen.

Ehrenamtliche seien aber auch Richter und Schöffen. "Es gibt wohl keinen Bereich, in dem ehrenamtliche Arbeit nicht benötigt wird und unsere Gesellschaft ist durch die Arbeit von freiwillig Engagierten geprägt", sagte Albers. Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement werde freiwillig und ohne direkte Gegenleistung erbracht, diene der Verbesserung der Lebenssituation Einzelner oder der Gesellschaft und leiste einen Beitrag zur Förderung der Solidarität. Wer ehrenamtlich tätig ist, stärke aber auch seine Persönlichkeit, Team- und Dialogfähigkeit, Einsatzbreitschaft, organisatorisches Geschick und Verantwortungsbewusstsein.

Dies alles trifft auch auf die ersten Träger des mit jeweils 1000 Euro dotierten Ehrenamtspreises des Kreises zu. In der Sparte Sport ging die Auszeichnung an die Sportgemeinschaft Wollmerschied, die sich laut Albers "eindrucksvoll für die Jugend und die älteren Mitbürger einsetzt". In der strukturschwachen Region um Lorch sei es dem Verein gelungen, die Jugend hervorragend zu integrieren. Wollmerschied habe für junge Leute wenig Abwechslung zu bieten und so sei die Arbeit der Sportgemeinschaft besonders wichtig, sie gebe Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit der sinnvollen Freizeitbeschäftigung über das übliche Maß hinaus. Die Jugendlichen würden ernst genommen. Sie sind auch im Vereinsvorstand vertreten. Die Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung funktioniere, das habe die Arbeit am Umkleidegebäude und der für jedermann offene Sportplatz bewiesen.

In der Sparte Musik erhielt die Sängervereinigung Wörsdorf den Ehrenamtspreis 2006. Damit würdigte die Jury besonders die erfolgreiche Arbeit mit dem Kinder- und Jugendchor, ein Gemeinschaftsprojekt der evangelischen Kirchengemeinde und der Sängervereinigung. Mittlerweile singen 60 Kinder in diesem Chor, dies sei in erster Linie ein Verdienst des langjährigen Vorsitzenden Karl-Heinz Harnischfeger, der Chorleiterin Marietta Fischesser und der beiden Betreuerinnen Daniela Lender und Sibylle Linden.

Der dritte Ehrenamtspreis ging an die Pfadfinder der Gruppe Paloma der Deutschen Pfadfinder St. Georg in Aarbergen. Betreut werden drei Gruppen von Kindern und Jugendlichen im Alter von sieben bis 18 Jahren. In den Gruppenstunden werden partnerschaftliches Verhalten und Schlüsselqualifikationen wie Toleranz, Übernahme von Verantwortung und Selbstständigkeit vermittelt, aber auch konkrete Hilfsprojekte vorbereitet. Die Pfadfinder engagieren sich für Behinderte ebenso wie für Menschen in der Dritten Welt.

Wiesbadener Kurier 11.12.2006