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In Lorch und um Lorch herum

Neuer Imagefilm wirbt für die Bürgerstiftung

Von Thorsten Stötzer

LORCH

Vom Gefühl, dort zu leben, wo andere Urlaub machen, ist in Lorch öfter mal die Rede. Ein neuer Image-Film unterstützt jetzt diesen Eindruck. „In Lorch und um Lorch herum“ heißt das Werk der Filmemacher Horst Reese und Renate Fluder, die seit vier Jahren in Ransel leben.

Entstanden ist es als Projekt für die im Werden begriffene Bürgerstiftung „Unser Land! Rheingau und Taunus“. 20 Besucher sahen in den Räumen des THW den Streifen, der die Sehenswürdigkeiten Lorchs natürlich nicht auslässt. Fachwerk und Bruchsteinmauern dominieren die Aufnahmen. Die Schätze der Pfarrkirche Sankt Martin und des Robert-Struppmann-Museums werden präsentiert, selbst das Hilchenhaus erscheint in einem gnädigen Licht.

Blick ins Weltkulturerbe

Weit über die Kernstadt hinaus reicht das Spektrum des Films. Blühenden Raps sowie Feldwege, die auf dunkle Wälder zulaufen, hat Reese in Szene gesetzt. Sogar im Schnee taucht die Landschaft um Ransel, Wollmerschied und Espenschied auf. Lorchhausen glänzt mit der Kirche Sankt Bonifatius. Leute baden im Rhein, nahe am „westlichsten Punkt des Bundeslandes Hessen“, weiße Ausflugsschiffe ziehen vorüber. Fast immer wurde bei Sonnenschein gedreht, üppig belaubt erstreckt sich das Wispertal mit seinen Burgruinen. Den Zusatz „um Lorch herum“ haben die Filmemacher nicht nur auf die Höhenstadtteile bezogen. Dem rheinland-pfälzischen Sauerthal und der renovierten Sauerburg widmen sie ebenfalls einige Filmminuten und rheinabwärts reicht der Blick ins Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal hinein bis zur Loreley. Neben der Kulturlandschaft und alten Mauern rücken immer wieder Menschen ins Blickfeld. Sei es im Weinkeller oder auf dem Rheinsteig.

„Sanfter Tourismus“

Zudem galt das Interesse den Festen. Tal Total, die Motorbootrennen des Wassersportvereins, Kunst-Happenings an der „Alten Villa“, Oldtimer-Veranstaltungen, das Kultur- und Gaudifest in Ransel oder ein Straßenfest des Espenschieder Gesangvereins haben Reese und Fluder beobachtet.

45 Minuten lang erstrahlt Lorch einmal ganz ohne Strukturprobleme und Kolpinghaus-Debatte. Der Film soll schließlich als Handreichung dienen, um den „sanften Tourismus“ zu fördern. Zunächst haben die Autoren jedoch die Einheimischen als Adressaten im Blick, damit die ein Stück Identität gewinnen und in der eigenen Stadt entdecken, was ihnen bislang unbekannt war. Die wertvolle Ausstattung der Ranseler Kirche scheint dafür ein gutes Beispiel zu sein. Nicht nur medial, auch praktisch könnte Lorch bald in den Plänen der Bürgerstiftung eine große Rolle spielen. Wie Wolfgang Ehmke von der Stiftung erläuterte, soll ein durchgängiger Wanderweg im Wispertal von Lorch nach Heidenrod und eventuelle Bad Schwalbach führen. Zugleich entstünde so eine Verbindung zwischen den Weltkulturerben Mittelrheintal und Limes.

Wiesbadener Tagblatt vom Montag, 10. März 2008