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Lorcher Feuerwehren stehen vor markanten Veränderungen

 Lorcher Feuerwehren stehen vor markanten Veränderungen

Von Thorsten Stötzer, Kurier 27.03.2015

LORCH - Die Lorcher Feuerwehren stehen vor markanten Veränderungen, doch die sollen im Konsens erarbeitet werden. Die Stadtverordneten haben den neuen Bedarfs- und Entwicklungsplan (BEP) daher jetzt mit großer Mehrheit angenommen. Zugleich sollen die Mitglieder zweier Arbeitsgruppen, der dann Stadtbrandinspektor und Wehrführer angehören, die praktische Umsetzung erörtern.

Ein Zusatzantrag von CDU und SPD wurde ebenfalls Bestandteil des Beschlusses. Die Beratungen sollen sich demnach auf drei Arbeitsbereiche konzentrieren: die Beschaffung einer Drehleiter, das Beseitigen der Mängel an den Gerätehäusern und die mögliche Fusion von Lorch und Lorchhausen zum Wachbezirk Süd sowie von Ransel und Wollmerschied zum Wachbezirk Nord.

Drehleiter hat Priorität

Die erste Priorität liegt beim Drehleiter-Projekt, denn der BEP sieht Bedarf dafür bei 19 Gebäuden in Lorch. Der Magistrat soll mit dem Innenministerium wegen der Finanzierung verhandeln. Aus Rüdesheim kann die Drehleiter bei einem Alarm nicht innerhalb der geforderten zehn Minuten an der Wisper eintreffen. Bei dieser Anschaffung besteht größte Einigkeit in Reihen der Kommunalpolitiker.

Bei den Abstimmungen setzten sich wie so oft CDU, SPD und Grüne gegen die FWG durch. Ihr Sprecher Heinz-Wilhelm König betonte, dass seine Fraktion keine Fusionen mittragen wolle – „alles andere ist sinnvoll und notwendig“ im BEP. Die Freien Wähler beantragten daher ohne Erfolg, neue Gerätehäuser für Lorchhausen, Lorch, Wollmerschied und Ransel in den Plan aufzunehmen.

Die Bedenken der FWG, dass sich die Feuerwehrvereine in den Stadtteilen auflösen müssten, teilten die anderen Parlamentarier nicht. Verbreitet ist jedoch die Sorge, dass Wehrleute aus den Einsatzabteilungen austreten könnten, wenn es zu Zusammenschlüssen kommt. Thomas Schott (CDU) berichtete aus Lorchhausen, dass dort 14 von 22 Aktiven in diesem Fall ausscheiden wollten.

Dass der BEP grundsätzlich nötig ist, um gesetzlichen Vorschriften zu genügen und Anträge auf Landesmittel stellen zu können, hoben Bürgermeister Jürgen Helbing (CDU) und Stadtverordnetenvorsteher Joachim Eckert (SPD) hervor. Beide wiesen auch auf die langen Zeiträume hin, die zu beachten seien. Man könne dem Plan nicht einfach zustimmen oder ihn ablehnen, meinte Bruno Missler (CDU).

Weitere Diskussionen erscheinen also nötig, die Ortsbeiräte von Lorchhausen, Espenschied und Wollmerschied haben sich übrigens gegen den BEP ausgesprochen. Die rund 30 Zuhörer waren hauptsächlich wegen dieses Tagesordnungspunkts zu der Sitzung gekommen, auch die Frage nach Identität steckt im Thema. „Das hat viele Kameraden einige Stunden Schlaf gekostet“, bekannte Schott.