Feuerwehrleute wehren sich gegen Fusion
Titelseite Wiesbadener Kurier, 31,03.2015
Weiterer Protest gegen Fusion in Lorch
Nach Lorchhausen drohen nun auch Aktive in Wollmerschied mit dem Austritt
Bericht Rheingau
Auch die Wollmerschieder Feuerwehrleute wehren sich gegen Fusion
LORCH - (bad). Auch in der Einsatzabteilung der Feuerwehr Wollmerschied rumort es. Bei einer Krisensitzung haben sich die aktiven Mitglieder verständigt, dass sie alle ihren Feuerwehrdienst beenden, sollte es zu einer Zusammenlegung der Wehren von Ransel und Wollmerschied kommen. Das empfiehlt der Bedarfs- und Entwicklungsplan. Auch in Lorchhausen drohen aktive Feuerwehrleute damit, ihren Dienst zu quittieren, wenn Lorch und Lorchhausen künftig nur noch eine gemeinsame Feuerwehr haben (wir berichteten).
Anders als in Wollmerschied will allerdings nicht gleich die gesamte Mannschaft die Brocken hinwerfen. Dennoch: Mit den 14 Fusionsgegnern aus Lorchhausen und denen aus Wollmerschied würden rund 40 Prozent der Feuerwehrkameraden der Stadt Lorch den aktiven Feuerwehrdienst verlassen. Damit wäre der Brandschutz in Lorch und den Stadtteilen nicht mehr gewährleistet, so Andreas Schwank von der Feuerwehr in Wollmerschied.
Wie die Lorchhäuser glauben die Wollmerschieder nicht, dass das schon bestehende Personaldefizit durch die Zusammenlegung abgebaut und stärkere Feuerwehreinheiten gebildet werden könnten. Die Feuerwehr und die Voraushelfer müssten an ihrem jetzigen Standort bleiben, um die Alarmierungs- und Ausrückzeiten so kurz wie möglich zu halten.
Auch das Argument, durch die Fusion könne viel Geld für die Instandsetzung der maroden Gerätehäuser gespart werden, zieht aus Sicht der Wollmerschieder nicht. Das Feuerwehrgerätehaus in Wollmerschied könne kostengünstig umgebaut werden. Dazu reiche es, zwei Wände zu versetzen und das Dach zu erneuern. Ein neues Gerätehaus in Ransel für die Standorte Ransel/Wollmerschied würde trotz Zuschüssen erheblich mehr Kosten verursachen, die von allen Bürgern zu tragen seien, so die Feuerwehr.