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Nachdenkliche Töne bei Kreisfeuerwehrverbande

 Wiesbadener Kurier, 13.04.2015, Thorsten Stötzer

Viele Appelle beim Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Rheingau in Kiedrich

Nachdenkliche Töne

RHEINGAU - Der Appell des Vorsitzenden Hans-Peter Korn (Eltville), „nicht an der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Rheingau-Taunus-Kreis zu sparen“, kam nicht von ungefähr. Beim Verbandstag des Kreisfeuerwehrverbandes Rheingau in Kiedrich waren neben Dank und Anerkennung für die ehrenamtlichen Brandschützer die Rahmenbedingungen wichtigstes Thema in den Grußworten.Auf Nachwuchsgewinnung durch die Integration von Migranten ging Landrat Burkhard Albers (SPD) genauso ein wie Kreisbrandinspektor Joachim Dreier. Albers bekannte sich wie die anderen Redner dazu, die Feuerwehren ordentlich ausstatten zu wollen; die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper erläuterte etwa ausführlich die Förderungen, die das Land gewährt.

Zugleich gab es nachdenkliche Töne, bezogen auf die Überlegungen in Lorch, die Zusammenlegung von Stadtteilwehren zu prüfen. „Das nehme ich mit Sorge wahr“, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rabanus. Kiedrichs Bürgermeister Winfried Steinmacher (SPD) sprach sich dafür aus, bei dieser Frage keine Entscheidungen zu treffen, ohne die Wehrleute selbst einzubeziehen.

Dass die auf Ehrenamtlichkeit basierende Organisation der Feuerwehren in Deutschland „das kostengünstigste System“ sei, verdeutlichte Markus Busanni vom Nassauischen Feuerwehr-Verband. Was 788 Aktive in den Einsatzabteilungen von 25 Freiwilligen und zwei Werksfeuerwehren 2014 im Rheingau in diesem Sinne geleistet haben, legte dann Korn in seinem Jahresbericht dar. 655 Einsätze waren zu bewältigen. Unter anderem brannten in Hattenheim drei Busse und danach ein Gebäude in Johannisberg. Feuer in einer Seniorenwohnanlage in Oestrich-Winkel und später im Jahr gar im Eltviller Gerätehaus verursachten weitere Alarmierungen. Doch nicht nur Brände beschäftigten die Wehren: Ein Unwetter in Kiedrich und Havarien auf dem Rhein erforderten ebenso den Einsatz der Freiwilligen.

„Es wurden 126 Personen aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet“, berichtete Korn, aber auch Tote waren zu bergen. Sechs Angehörige der Feuerwehren verletzten sich im Einsatz. Abseits der Ernstfälle treffen sich die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes am Samstag, 9. Mai, zum 30. Florianstag mit ökumenischem Gottesdienst und gemütlichem Beisammensein im Kloster Marienthal.